Es ist immer wieder schön auf dem pub&print bekannte Gesichter zu treffen. Darüber hinaus durfte ich auch einen Vortrag über die Erstellung von Alternativtexten für barrierefreie Produkte halten. Wer mehr über juristische Grundlagen, inhaltliche Anforderungen und die Kodierung von Alternativtexten wissen möchte, kann sich hier meine Slides anschauen. Und die Frage bleibt natürlich ob jetzt Autor:innen oder doch die KI zum Schreiben verdonnert wird.
Eigentlich hatte ich gar nicht vor, gleich wieder einen Artikel zu schreiben. Aber nachdem ich mir heute mal die Verordnung über die Barrierefreiheitsanforderungen für Produkte und Dienstleistungen nach dem Barriefreiheitsgesetz (BFSGV) durchgelesen hatte, glaube ich, dass das Thema einer Diskussion bedarf. Sicher stellt sich die Frage, was mich eigentlich zur Beschäftigung mit einem juristischen Thema qualifiziert? Ein Semester Urheber- und Medienrecht und eine Vorliebe für kryptische Abkürzungen sind sicher nicht ausreichend. Daher möchte ich auch keinen Gesetzeskommentar schreiben, sondern versuche mich allein mit den technischen Anforderungen in Bezug auf E-Books zu beschäftigen. Wer in Eile ist, kann auch gleich den folgenden Abschnitt überspringen.
Ein selten diskutiertes Thema bei Markup-Sprachen ist das Markup von Sprachen. Dabei geht es nicht nur darum wie man Sprachen auszeichnet, sondern wie man überhaupt an die Sprachinformation gelangt? Fehlendes oder falsches Language Tagging kann viele Probleme für Barrierefreiheit und Typografie bereiten. Aber kann man nicht einfach die richtige Sprache einstellen und die Sache ist erledigt? Ganz so einfach verhält es sich leider nicht.
Seit in vielen Verlagen neben jedem Kopierer ein XML-Konverter steht, lassen sich barrierefreie E-Books leicht und schnell erstellen – solange man Bilder ausklammert. Denn damit ein Bildmotiv für einen Menschen mit Sehbehinderung zugänglich wird, braucht es Alternativtexte und gerade die fehlen leider in vielen E-Books. Doch wie gelangt man zu vernünftigen Alternativtexten und wie lassen sich diese durch den Prozess schleusen?
Wie kann man mit transpect barrierefreie E-Books produzieren? Welche Accessibility-Features bekommt man „frei Haus“ und wo muss der Verlag selbst Parameter und Prozesse ändern? Wo geht es um Technik und wo sind strategische Entscheidungen des Verlags gefragt? Der Vortrag wurde am 11.10.2017 auf der Frankfurter Buchmesse gehalten.
Mit einer Änderung des amtlichen Regelwerks für die deutsche Rechtschreibung darf man nun auch das Eszett, das „scharfe S“ als Großbuchstabe offiziell verwenden. Auch in Windows, Mac OS X Co. kann man das Versal-Eszett schon eingeben, sofern man sich die verschiedenen Tastaturkombinationen merken kann. Doch inwiefern lässt sich das Versal-Eszett auch auf Webseiten oder in E-Books richtig darstellen?
EPUB sei als Format besonders gut für die Produktion barrierefreier E-Books geeignet. Dabei bieten viele EPUBs auf dem Markt nicht nur keine besondere Unterstützung für Blinde und Sehbehinderte, sondern legen ihnen noch zusätzliche Steine in den Weg.